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Wie kann ich Innovationsprozesse besser strukturieren?

Unternehmen brauchen die Kreativität ihrer Mitarbeiter:innen, um sich mit neuen Ideen gegen ihre Wettbewerber durchzusetzen. Doch um zu funktionieren, brauchen Organisation auch feste Strukturen und Arbeitsabläufe, die Innovationen eher behindern als fördern. Wie Unternehmen dennoch beides unter einen Hut bekommen, erklärt unser Experte für Innovationsmanagement.

1. Geben Sie einen Rahmen vor und vermeiden Sie eine Innovationsprozess-Definition

Innovationen zeichnen sich durch Originalität und Kreativität aus: Sie sind per definitionem etwas bisher Unbekanntes, das Fortschritten in Technologie, Wissenschaft oder Gesellschaft voraussetzt.

Was noch unbekannt ist, kann man aber mittels eines strikt definierten Prozesses nicht entwickeln. Anstelle einer exakten Beschreibung des Innovationsprozesses sollten Sie daher lediglich einen Handlungsrahmen vorgeben.

Ein solcher Handlungsrahmen besteht aus

  1. einem gesetzten Zielbild,
  2. gemeinsam erarbeiteten Werten und
  3. der Verpflichtung zur Transparenz.

2. Etablieren Sie ein Team mit bewusst verschieden ausgewählten Kompetenzen

Kombinieren Sie die Kernkompetenzen Ihres Unternehmens mit bewusst ausgewählten Kompetenzen, die das Bekannte herausfordern.

Dies geschieht durch die Einbeziehung von Mitarbeiter:innen, deren Stärken außerhalb der „Wohlfühlzone“ Ihres Unternehmens liegen:

  • Wertschätzen Sie Kritiker und Freigeister – bspw. mit der Walt Disney-Methode.
  • Diversifizieren Sie das Team, indem Sie sowohl junge wilde Forscher:innnen als auch erfahrene Praktiker:innen mit einbeziehen. die einander wertschätzen.

Am Ende haben Sie idealerweise ein ausgewogenes Team, das einander wertschätzende Mitarbeiter:innen mit komplementären Kompetenzen versammelt.

3. Schaffen Sie eine Innovationskultur

Innovationspotenzial ist mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits in ihrem Unternehmen vorhanden – es braucht nur noch Raum, sich zu entfalten.
Mitarbeiter:innen sind dann innovativ, wenn sie in einer Umgebung mit zwei Merkmalen arbeiten: Sie vermittelt Sicherheit und sie regt zum Weiterdenken an.

Eine solche Umgebung sollten Sie mit einer Unternehmenskultur fördern, die nicht norm-, sondern wertebasiert ist. Denn der kreative Wohlfühlbereich ist für jeden Menschen individuell.

4.  Investieren Sie Zeit in die Definition des Zielbilds

Je klarer Sie ein Zielbild definieren und je einfacher Sie es beschreiben können, um so mehr können sich Mitarbeiter:innen vorstellen, wohin das Unternehmen steuert und wie der Beitrag jedes einzelnen dazu aussieht.

Meine Empfehlung wäre hier: Legen Sie das Kennzahlen-System beiseite und zeichnen Sie das Bild des Unternehmens

  • in zehn Jahren,
  • in fünf Jahren und
  • in einem Jahr.

„Zeichnen“ ist hier wörtlich zu nehmen! Denn ein Bild des Ziels ist deutlich eingänglicher als viele Worte.

5. Nutzen Sie etablierte Methoden aus der Produkt-Entwicklung und dem Qualitätsmanagement

Innovationen scheitern häufig an der Umsetzung der Idee bzw. des innovativen Gedankens.

Nutzen Sie daher etablierte Methoden wie das Phasen-Modell aus dem Produkt-Entstehungsprozess oder die risikobasierten Ansätze von Qualitätsmanagement-Systemen.

Und halten Sie zu Beginn die Innovation offen: Erlauben Sie unkonventionelles Vorgehen, während Sie die Innovation – wie bei einem Sales Funnel – in den weiteren Phasen des Innovationsprozesses mehr und mehr fokussieren.

6. Beteiligen Sie Ihre Mitarbeiter:innen bei der Umsetzung ihrer Ideen

Innovative Gedanken werden im Rahmen des innerbetrieblichen Innovationsprozesses häufig vom Innovationsteam an andere Abteilungen des Unternehmens übergeben, die dann für die Umsetzung verantwortlich sind.

Dabei kann das volle Verständnis der neuen Idee verlorengehen, mitunter auch die intime Verbindung mit der Innovation, die die Menschen in den ersten Phasen des Prozesses angetrieben hat.

Überwinden Sie daher im Innovationsmanagement die Abteilungsgrenzen. Besser ist es, den Mitarbeiter:innen, die einen innovativen Gedanken entwickeln bzw. entwickelt haben, Menschen aus anderen Abteilungen zur Seite zu stellen.

So kann das Innovationsteam einen Teil der Verantwortung für die Umsetzung übernehmen und das macht es wahrscheinlicher, dass ein Verständnis dessen, was die Innovation motiviert, erhalten bleibt.

7. Setzen Sie bei der Markteinführung auf agile Methoden

Innovationen, die vom Kunden nicht angenommen werden, sind wertlos.
Nutzen Sie daher Methoden, die eine experimentelle und auf schnellem Feedback basierende Markteinführung ermöglichen.

Als besonders wirksam haben sich hier das Design Thinking und die Auswertung von Kunden-Feedback zu einzelnen Produkt-Inkrementen erweisen, allen voran aber der MVP-Ansatz, die Einführung eines Minimum Viable Product.

Fazit: Die Entwicklung von Innovationen lässt sich planmäßig fördern

Ich bin mir sicher, dass Ihr Unternehmen schon alles hat, was es zur Ideengenerierung braucht.

Um nun eine Innovationskultur zu etablieren, in der sich dieses Potenzial entfalten kann, kommt es meiner Erfahrung auf vier Dinge an:

  1. Die Entwicklung neuer Ideen braucht ein klares Ziel. Wohin steuert Ihr Unternehmen? Das sollten Sie so beschreiben, dass sich Ihre Mitarbeiter:innen eine genaue Vorstellung davon haben.
  2. Lassen Sie dem Innovationsprozess in allen Phasen genügend Raum. Denn eine allzu kleinteilige Beschreibung des Prozesses wird die Entwicklung neuer Ideen eher hemmen. Einen Handlungsrahmen abzustecken, reicht völlig aus.
  3. Etablierte Methoden aus der Produktentwicklung und dem Qualitätsmanagement haben sich bei der Umsetzung von Ideen in die Praxis bewährt. Deshalb lohnt es sich, diese auch im Rahmen von Innovationsprozessen anzuwenden.
  4. Die Entwicklung von Innovationen kommt in Gang, wenn Ihre Mitarbeiter:innen sich außerhalb der Wohlfühlzone des Unternehmens bewegen. Das tun sie am besten, wenn sie sich in einem Team bewegen, das aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen besteht. Ich würde deshalb dazu raten, ein diverses und ausgewogenes Team mit allen Phasen des Innovationsprozesses zu betrauen.

Sprechen Sie mich an und besprechen wir gemeinsam, wie Sie die Innovationskultur Ihres Unternehmen fördern können. Ich freue mich auf Sie!