Projektbericht
Projektbericht

Transportkosten bei Automobilzulieferer deutlich reduziert

  • Anteil der Transportkosten für 2019 auf den Stand von 2015 senken
  • Leistungen für den FTL-Transport (Full Truck Load) neu ausgeschrieben
  • Prozesse für die innereuropäische Seefracht für lange Strecken optimiert

Ein Automobilzulieferer litt unter ernsthaften Preisnachlässen der wichtigsten Kunden in Europa. Der Druck auf die Kosten war sehr hoch. Der Interim Manager wurde als Logistik-Experte und Supply Chain Manager engagiert, um die Transportkosten deutlich zu senken und damit einen positiven Beitrag zum Ergebnis zu leisten.

Das Unternehmen hat 180 Lieferanten in Europa, Asien und Nordamerika. Das Material muss auf 8 Filialen in Europa verteilt werden. Dies geschieht in Europa vor allem per LKW-Transport. Daher zählten höhere Diesel- und Mautkosten sowie allgemeine Preiserhöhungen auf dem Transportmarkt zu den besonderen Herausforderungen dieses Mandates. Erschwerend kam hinzu, dass die Firma sich entschieden hatte, aufgrund geringerer Materialkosten mehr in Asien einzukaufen. Dieser Transport von Asien nach Europa wirkte sich weiter negativ auf die Transportkosten aus.

Anteil der Transportkosten für 2019 auf den Stand von 2015 senken

Die Transportkosten des Unternehmens machten schon 2015 mit einem Volumen von 5 Millionen Euro einer der größten Anteile der Betriebskosten aus (2,2 Prozent). Durch die kundenseitigen Preissenkungen stieg dieser Anteil im Jahr 2019 auf 3 Prozent. Der Interim Manager erhielt den Auftrag, die Transportkosten auf den Betriebskostenanteil von 2015 zu senken.

In enger Abstimmung mit einem Supply-Chain-Analysten erarbeitete der Interim Manager eine Bestandsaufnahme der Transportbeziehungen vom Lieferanten bis in die Filialen. Mit den Informationen über Durchschnittsgewicht pro Transportbeziehung, Spediteure und Preise definierte der Interim Manager, welche Transportbeziehungen für den FTL-Transport (Full Truck Load) infragekamen.

Leistungen für den FTL-Transport (Full Truck Load) neu ausgeschrieben

Das Unternehmen arbeitete bislang mit einem Hauptspediteur zusammen, der für den gesamten LTL-Transport (Less than Truck Load) innerhalb Europas und einen Teil des FTL-Transports verantwortlich war. Mit dem Hauptspediteur verhandelte der Interim Manager, dass die Preistabelle für LTL-Transporte eingefroren wurde.

Die Leistungen für den FTL-Transport (Full Truck Load) wurden neu ausgeschrieben. Im Ergebnis wurden 5 Unternehmen ausgewählt, die als Backups für den Hauptspediteur kostensparend eingesetzt werden konnten. Die neuen Spediteure für alle FTL Transporte wurden zunächst vom Hauptspediteur (Fourth Party Logistics Provider) koordiniert. In einer zweiten Phase (nach der Implementierung von Control Tower Software), sollen diese Transportunternehmen künftig vom Auftraggeber selbst verwaltet werden.

Prozesse für die innereuropäische Seefracht für lange Strecken optimiert

In einem weiteren Projektteil überarbeitete der Interim Manager die Prozesse für die innereuropäische Seefracht (short sea shipping) für lange Strecken (z.B. Türkei nach Schweden). Dazu erstellte er in Excel eine halbautomatische bedarfsorientierte Transportplanung, die auf Daten aus dem ERP-System basiert. Diese Planung ermöglicht es, Transportvolumen vorwärts oder rückwärts zu verschieben. So lässt sich eine maximale Füllrate der FTL Transporte und FCL Transporte (Full Container Load) gewährleisten.

Milkrun-Konzept für mehr Auslastung - Control Tower System vorbereitet

Um die Transportkapazitäten noch besser auszuschöpfen, nutzte der Interim Manager das Milkrun-Konzept. Er identifizierte also Möglichkeiten, die Füllraten noch weiter zu erhöhen. Das kostensparende Konzept der Milkruns birgt allerdings einige Komplexität. Mit jeder Iteration (jeder zugeladenen Milchflasche) erhöht sich der Arbeitsaufwand für die Materialplaner. Um diese Komplexität zu beherrschen, definierte der Interim Manager Anforderungen für ein “Control Tower System”, mit dem das Unternehmen den gesamten Transport bei geringem manuellen Aufwand planen und steuern konnte. Er scannte den Markt und wählte einen Partner aus. Noch vor Mandatsende entwarf er eine Testphase mit einer reduzierten Anzahl von Transporten. Die Ergebnisse der Testphase sollten zur endgültigen Entscheidung über den Kauf und die Implementierung des Control Tower Systems führen.

Transportkosten erfolgreich auf den Stand von 2015 zurückgeführt

Die vom Interim Manager initiierten Prozesse verliefen allesamt erfolgreich. Bis Juni 2019 konnte er die Transportkosten auf die angestrebten 2,2 % des Umsatzes zurückführen.

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Erstellt von Charly Kahle

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