Hidria d.o.o ist ein internationaler Automobil-Zulieferer mit 1.800 Mitarbeitenden und rund 260 Millionen Euro Umsatz. Der Interim Manager hatte das slowenische Unternehmen unter anderem während eines Mandats zur Second Source Qualifikation bei Volkswagen geführt und dabei die Stärken des Automobilzulieferanten kennengelernt. Der Interim Manager erhielt anschließend den Auftrag, für das Unternehmen eine Marktanalyse als Grundlage für die Entscheidung über die strategische Produktentwicklung zu erstellen.
Unternehmen steht im Zeichen der Elektromobilität vor gewaltigen Herausforderungen
Die Ausgangsposition des Unternehmens für eine gesunde Position im harten Automotive-Markt ist gut. Das Management hat ein ausgeprägtes Automotive-Mindset und lebt agile Methoden, wie beispielsweise Design Thinking. Die Mitarbeitenden verfügen über Potenzial. Exzellentes Qualitätsverständnis und innovative Produktionstechnologien haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist.
Allerdings ist Hidrias Produktportfolio auf das Hauptmodul „Motor und Aggregate“ ausgerichtet. Im Spannungsfeld von alternativen Antrieben und Verbrennungsmotor steht es mitten im Fokus der Diskussion um die zukunftsweisende Ausrichtung der Mobilität. Im Zeichen des digitalen Wandels hat das Top-Management schwere und weitreichende Entscheidungen zu treffen, um unter anderem den folgenden Herausforderungen zu begegnen:
- Massive Störungen in einem erlernten System durch Zunahme an Komplexität und Dynamik, größer werdende Schwankungen und steigende Unsicherheit
- Mehrdeutigkeit macht Vorhersagen – und damit strategische Zielsetzungen – immer schwieriger
- Sinkende Margen durch überproportional steigende Kosten
- Neuausrichtung, getrieben vom Wertzufluss neuer Technologien wie Connectivity, autonomes Fahren, Shared Services und E-Mobilität
- Wertabfluss beim Verbrennungsmotor
Entscheidungsmatrix für strategische Produktentwicklung erstellt
Um die Entscheidung über die strategische Ausrichtung vorzubereiten, erstellte der Interim Manager seine Marktanalyse. Die Entscheidungsmatrix umfasste unter anderem folgende Aspekte:
- Ist-Analyse von Produktspektrum, Wettbewerbssituation, Marktabdeckung und zusätzlicher Potenziale – mit Marktanteil und Entwicklungseinschätzung pro Technologie
- Marktvolumeneinschätzung des rückläufigen Absatzmarkts der Verbrennungsmotoren (Diesel und Benziner), europa- und weltweit, basierend auf Fahrzeug-Forecast, Fünf-Jahresplan unter Berücksichtigung von OEM und Key Player Prognosen
- Produkterweiterungspotenziale und Herausforderungen durch emissionsreduzierende Produkte, Automated Driving, E-Mobilität, Brennstoffzelle, Hybridantriebe, neue 48-Volt-Systeme, Digitalisierung und Softwaresicherheit
- Abschätzung der Investitionen pro Technologie
- Darstellung von Schnittstellen, möglichen neuen Produkte, vorhandenen Stärken und Technologie-Know-how, Kunden- und Wettbewerbersituation
Unternehmen entscheidet sich für Entwicklung eines neuen Produkts
Während eines zweitägigen Workshops stellte der Automotive-Experte die Ergebnisse der Marktanalyse vor. Zudem moderierte er die Diskussion über die Entscheidungsmatrix. Das Management von Hidria entschied sich nach Abwägung aller Vor- und Nachteile eindeutig für eine Produkterweiterung. Noch im Workshop fiel die Grundsatzentscheidung für ein neues, zukunftsweisendes Produkt.
Grundstein für strategische Produktentwicklung erfolgreich gelegt
Geschäftsführung und Interim Manager definierten gemeinsam die nächsten Schritte der Vorgehensweise. Damit war der Grundstein für die Strategie „2025 and beyond“ erfolgreich gelegt.