Ein börsennotierter Konzern hatte sich das Ziel gesetzt, den Wachstumsmarkt Medizintechnik zu erobern. Der Konzern produziert kohlenstoff- und carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) für die Branchen Aerospace, Windkraft und Automotive. Bislang verfügte er aber kaum über Erfahrung in der Medizintechnik (MedTech). Daher beauftragte der Vorstand den in der Medizintechnik erfahrenen Interim Manager, das Geschäftsfeld MedTech aufzubauen und in den Konzern zu integrieren.
Strategie für neue Business Unit entwickelt und erstes Pilotprojekt akquiriert
Der Aufbau der neuen Business Unit war ein Greenfield-Projekt. Der Interim Manager stand also zunächst vor der Herausforderung, die Potenziale des Konzerns in der Medizintechnik zu erheben und daraus eine Strategie zu entwickeln. Nachdem er belastbare Ansätze formuliert hatte, hinterlegte er sie mit Businessplänen. Anschließend identifizierte der Interim Manager unter Zuhilfenahme seines umfangreichen Netzwerks ein Medizintechnik-Unternehmen, das bereit war, gemeinsam mit dem Konzern ein erstes Pilotprojekt umzusetzen.
In dem Pilotprojekt ging es um Innovationen für ein Exoskelett, also ein Hilfsmittel zur Stützung der Wirbelsäule. Für diese Orthese verwendete der Projektpartner bislang Stützstreben aus Metall. Diese sollten nunmehr durch carbonfaserverstärkte Kunststoffe ersetzt werden. Das sollte es unter anderem ermöglichen, die Exoskelette leichter und formfester zu gestalten.
Pilotprojekt mit agilen Methoden in nur neun Monaten umgesetzt
Mit Beginn des Pilotprojekts baute der Interim Manager die notwendigen Strukturen mithilfe agilen Projektmanagements (Scrum) auf. Durch internes Recruiting bildete er innerhalb kürzester Zeit ein Team von fünf ständigen und drei temporären Arbeitskräften. Das agile Projektmanagement ermöglichte es, innerhalb kurzer Zeit immer wieder neue messbare Fortschritte zu erzielen. Das neue Exoskelett war bereits nach wenigen Monaten marktreif und erwirtschaftete nach acht Monaten erste Umsätze, die seitdem kräftig gewachsen sind.
Weitere Pilotprojekte entwickelt und Grundlagenforschung ausgebaut
Aufgrund des Erfolgs konnte der Interim Manager schnell weitere Projektpartner gewinnen. Zudem überzeugte er die Geschäftsführung davon, in Grundlagen-Forschungsprojekte zu investieren. Diese Grundlagenprojekte zur Herstellung von speziellen MedTech-Bauteilen aus CFK-Werkstoffen steuerte der Interim Manager ebenfalls agil. Parallel trieb er die Marketingaktivitäten des Konzerns für die neue Business Unit voran und trug damit erheblich dazu bei, den Konzern als MedTech-Partner zu positionieren.
Neue Business Unit erfolgreich als Profit Center integriert und an den Konzern übergeben
Die neu geschaffene Business Unit integrierte er auftragsgemäß erfolgreich als neues „Profit Center“ in die Konzernstruktur. Bereits im dritten Quartal nach Start waren erste Umsätze generiert. Zum Ende des Mandats hat der Interim Manager das „Profit-Center MedTech“ mit rund einer Million Order Backlog – samt aufgebautem Team – an den Konzern übergeben. Darüber hinaus ist aufgrund des erfolgreich umgesetzten Projekts ein zusätzliches Umsatzpotenzial von drei bis fünf Millionen Euro für die folgenden zwei Jahre entstanden.