In diesem Beitrag über die Unterschiede zwischen Interim Management und Unternehmensberatung erfahren Sie,
- was ein Interim Professional im Vergleich zur Unternehmensberatung macht,
- wie sich Interim Management und Unternehmensberatung hinsichtlich Geschwindigkeit, Umsetzungskraft und Entscheidungsbefugnis unterscheiden,
- wie viel Interim Management und Unternehmensberatung kosten,
- welche typischen Anwendungsfälle es für Interim Management und Unternehmensberatung gibt,
- wie Sie eine Entscheidung treffen können und
- welche Antworten es auf die häufigsten Fragen gibt (FAQ).
Wie unterscheiden sich Interim Management und Unternehmensberatung?
In diesem Beitrag über die Unterschiede zwischen Interim Management und Unternehmensberatung erfahren Sie,
- was ein Interim Professional im Vergleich zur Unternehmensberatung macht,
- wie sich Interim Management und Unternehmensberatung hinsichtlich Geschwindigkeit, Umsetzungskraft und Entscheidungsbefugnis unterscheiden,
- wie viel Interim Management und Unternehmensberatung kosten,
- welche typischen Anwendungsfälle es für Interim Management und Unternehmensberatung gibt,
- wie Sie eine Entscheidung treffen können und
- welche Antworten es auf die häufigsten Fragen gibt (FAQ).
Wenn ein Unternehmen eine Transformation startet, in eine Krise gerät, stark wächst oder eine zentrale Führungsfunktion unbesetzt bleibt, steht es schnell vor der Kernfrage: Interim Management oder Unternehmensberatung? Genau hier entscheidet sich, ob eine Organisation Geschwindigkeit gewinnt oder Zeit verliert. Während eine Unternehmensberatung vor allem Analysen, Konzepte und Strategien entwickelt, übernimmt ein Interim Professional Verantwortung im operativen Tagesgeschäft und trifft Entscheidungen, die sofort wirksam werden. Der Unterschied zwischen Interim Management und Unternehmensberatung ist damit kein theoretischer Vergleich, sondern prägt unmittelbar Umsatz, Ergebnis und Stabilität des Unternehmens. Trotzdem hält sich vielerorts die Vorstellung, man müsse sich zwischen externer Beratung und kompletter Eigenleistung entscheiden. Gerade im Mittelstand führt dieses Missverständnis dazu, dass wertvolle Optionen ungenutzt bleiben – in einer Umgebung, die von Ressourcenknappheit, hohem Umsetzungsdruck und vollen Terminkalendern geprägt ist. Wer ausschließlich auf externe Analysen setzt, riskiert, dass gute Konzepte nicht den Weg in die Umsetzung finden. Die entscheidende Frage lautet also nicht „Beratung oder gar nichts“, sondern: Welches Setup passt zu unserer Situation: Interim Management oder Beratung?
Was macht ein Interim Professional, was macht eine Unternehmensberatung?
Bevor es um Tagessätze, Laufzeiten oder Projektpläne geht, braucht es ein klares Bild davon, was Interim Management im Kern leistet und welche Aufgaben eine Unternehmensberatung tatsächlich übernimmt. Viele Diskussionen drehen sich um Kosten und Namen, obwohl das Entscheidende die Rolle ist: Wer analysiert, wer entscheidet, wer setzt um, wer trägt Verantwortung? Genau hier liegt der eigentliche Unterschied zwischen Interim Management und Unternehmensberatung.
Interim Management in der Praxis: Was macht ein Interim Manager?
In der Praxis bedeutet Interim Management: Eine erfahrene Fach- oder Führungskraft steigt zeitlich befristet in die Organisation ein und übernimmt ein klares Mandat – mit Linienverantwortung, mit Team, mit Zielen. Ob als Geschäftsführer, in der Bereichsleitung oder im Programm-Management: Ein Interim Professional trifft Entscheidungen im Tagesgeschäft, priorisiert Aufgaben, steuert Budgets und verantwortet Ergebnisse.
Zu den wichtigsten Eigenschaften von Interim Professionals zählen laut DDIM Marktstudie 2024 folgende:
- Umsetzungskompetenz
- Kompetenz im Change Management
- Führungskompetenz
- Erfahrung im Umgang mit Krisen
- Breiter Erfahrungsschatz
- Spezifische Projekterfahrung
- Kommunikationskompetenz
- Erfolgsorientiertes Mindset
- Fach- und Methodenwissen
- Fehlende Macht- oder Karriereinteressen
Quelle: DDIM Marktstudie 2024; Dachgesellschaft Deutsches Interim Management e.V.; Köln; April 2024; https://ddim.de/DDIM-Marktstudie2024.pdf
Wer sich fragt, „Was macht ein Interim Manager?“, bekommt selten eine akademische Antwort, sondern eine sehr praktische: Probleme identifizieren, Entscheidungen treffen, Maßnahmen umsetzen, Teams führen. Interim Manager und Interim Managerinnen sind nicht Beobachtende, sondern Teil des Systems – mit Zugriff auf die relevanten Informationen, mit Blick auf die gesamte Wertschöpfung und mit der Erwartung, dass sich Kennzahlen innerhalb des Mandats spürbar verbessern.
Typische Einsatzfelder für Interim Management sind:
- temporäre Übernahme einer Managementfunktion
- Leitung kritischer Projekte (zum Beispiel ERP-Einführung, Restrukturierung, Carve-out)
- Stabilisierung von Bereichen, in denen Führung gerade fehlt
Definition Interim Management
Interim Management ist der befristete Einsatz einer erfahrenen Fach- oder Führungskraft, die sofort operative Verantwortung übernimmt, Entscheidungen trifft und Maßnahmen im Tagesgeschäft umsetzt. Ziel ist es, in einer definierten Mandatsdauer Ergebnisse zu erzielen, Strukturen zu stabilisieren oder Veränderungen voranzutreiben.
Unternehmensberatung in der Praxis: Was macht eine Unternehmensberatung?
Eine Unternehmensberatung arbeitet anders. Beraterinnen und Berater greifen seltener in die Linienorganisation ein, sondern arbeiten in Projekten „am“ System: Sie analysieren Märkte, Strukturen, Prozesse, Organisation und Finanzen. Zudem entwickeln Unternehmensberater Konzepte und Strategien, erstellen Benchmarks und Handlungsempfehlungen.
Wer fragt, „Was macht eine Unternehmensberatung?“, erhält typischerweise Antworten wie:
- Markt- und Wettbewerbsanalysen
- Strategieentwicklung
- Organisationsdesign
- Kostenanalysen
- Restrukturierungskonzepte
Die Rolle ist stark analytisch und konzeptionell geprägt. Berater bringen Methodenkompetenz, Branchenwissen und Best Practices ein – und liefern Entscheidungsgrundlagen, Szenarien und Empfehlungen für die Unternehmensleitung. Die Einbindung erfolgt meist projektbezogen mit einem klar definierten Scope und einer festgelegten Laufzeit. Verantwortung für die Umsetzung im Tagesgeschäft liegt aber in vielen Fällen weiterhin bei der Stammorganisation – oder eben bei einer interimistischen Führungskraft, die das Beratungsprojekt in die Praxis überführt.
Definition Unternehmensberatung
Unternehmensberatung ist die analytische und konzeptionelle Unterstützung von Unternehmen durch externe Expertinnen und Experten. Sie analysieren Märkte, Organisation und Prozesse, entwickeln Strategien und Handlungsempfehlungen und liefern strukturiertes Wissen sowie Benchmarks – ohne operative Linienverantwortung im Tagesgeschäft zu übernehmen.
Interim Management vs. Unternehmensberatung: Die Unterschiede auf einen Blick
Auf den ersten Blick scheinen beide Ansätze ähnlich: Externe Unterstützung, zeitlich begrenzt, klar umrissener Auftrag. Entscheidend sind jedoch drei Unterschiede:
- Verantwortungsgrad
Eine Unternehmensberatung gibt Empfehlungen, ein Interim Professional trifft Entscheidungen. Berater liefern Konzepte, Interim Manager verantworten deren Umsetzung – einschließlich der Konsequenzen. - Nähe zum Tagesgeschäft
Beratungen arbeiten meist in Projektstrukturen, Workshops und Analysen. Interim Management hingegen findet mitten im operativen Geschäft statt: in der Produktion, im Vertrieb, in der IT, in der Unternehmensführung. - Zeithorizont und Einstieg
Eine Beratung startet in der Regel mit einem Projektauftrag, einer Scoping-Phase und einem Team-Setup. Ein Interim Professional kann oft innerhalb weniger Tage beginnen und übernimmt direkt eine bestehende Rolle – inklusive Führung von Mitarbeitenden, Budget- und Ergebnisverantwortung.
| Kriterium | Interim Management | Unternehmensberatung |
| Verantwortungsgrad | Entscheidungen treffen, Teams führen, Maßnahmen umsetzen, Ergebnisse verantworten | Analysen, Konzepte und Empfehlungen liefern – ohne direkte operative Verantwortung |
| Operative Nähe | Arbeit im operativen Umfeld mit Fokus auf sofort wirksame Maßnahmen: Produktion, Vertrieb, IT, Unternehmensführung | Arbeit „am“ System ohne Einbindung in operativen Alltag: Analysen, Konzepte und Benchmarking erstellen, Workshops durchführen |
Zeithorizont | Beginn innerhalb weniger Tage, direkte Übernahme einer Führungsrolle mit Budget- und Personalverantwortung | Projektstart mit Scoping, Team-Setup und Analysephasen; Empfehlungen entstehen über definierte Projektlaufzeiten hinweg |
Wer diese Unterschiede verstanden hat, erkennt schnell: Es geht nicht um „besser oder schlechter“, sondern um das passende Instrument. Interim Management ist dann stark, wenn Führung, Entscheidungskompetenz und Umsetzung gefragt sind. Unternehmensberatung zeigt ihre Stärke, wenn Analysen, Konzepte und strategische Weichenstellungen im Vordergrund stehen – idealerweise in Kombination mit einer Führungskraft, die die Umsetzung trägt.
Auf einen Blick
Interim Manager übernehmen operative Verantwortung und setzen Maßnahmen um.
Unternehmensberater liefern Analysen, Strategien und strukturierte Empfehlungen.
Der Hauptunterschied liegt in der Nähe zum Tagesgeschäft, der Entscheidungsbefugnis und der Umsetzungsverantwortung.
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Geschwindigkeit, Umsetzungskraft und Entscheidungsbefugnis: Interim Management vs. Unternehmensberatung
Interim Management stiftet unmittelbare Handlungsfähigkeit. Ein Interim Professional kann oft innerhalb weniger Tage starten. Das ist ein Vorteil, wenn ein Bereich ohne Führung ist, ein Projekt feststeckt oder die Leistungsfähigkeit eines Bereichs einbricht. Unternehmen erhalten sofort eine Person, die Entscheidungen trifft, Maßnahmen umsetzt und Wege aus der Krise aufzeigt.
Unternehmensberatungen benötigen mehr Vorlauf. Ein Beratungsprojekt startet mit Angebot, Scoping und Teamzusammenstellung. Dieser Prozess schafft Struktur, kostet jedoch Zeit. Unternehmensberatung eignet sich daher besonders für planbare Vorhaben, nicht für akut krisenbehaftete Situationen.
Welche Wirkung erzielt ein Interim Manager im Tagesgeschäft?
Ein Interim Professional übernimmt direkt operative Verantwortung. Das bedeutet:
- Entscheidungen treffen
- Teams führen
- Maßnahmen priorisieren
- Prozesse stabilisieren
- Ziele verantworten
Diese Wirkung entsteht unmittelbar im Unternehmen. Sie ist direkt spürbar und verbessert die Lage im Tagesgeschäft.
Wann ist Geschwindigkeit entscheidend?
- Wenn die Produktionsleistung einbricht und Liefertermine gefährdet sind
- Wenn eine Bereichsleitung kurzfristig ausfällt.
- Wenn ein Transformationsprojekt feststeckt
- Wenn eine Sanierung oder ein Carve-out operative Führung benötigt.
In diesen Situationen ist Interim Management die schnellste und wirksamste Form externer Unterstützung.
Welche Wirkung erzielt ein Unternehmensberater?
Eine Unternehmensberatung liefert Struktur und Analyse. Sie entwickelt Strategien, Benchmarks, Zielbilder und Programme. Die Wirkung entfaltet sich in der inhaltlichen Tiefe und methodischen Qualität. Beratungen schaffen Orientierung für wichtige Entscheidungen. Die Umsetzung erfolgt jedoch meist nicht durch die Beratung selbst.
Warum und wo entsteht eine Umsetzungslücke?
Unternehmensberatungen erarbeiten Konzepte.
Interim Professionals setzen Konzepte operativ um.
Es gibt immer dann eine Umsetzungslücke, wenn ein Unternehmen zwar theoretisch weiß, was zu tun ist, jedoch niemand Verantwortung für die Durchführung übernimmt. Diese Lücke entsteht besonders in Projekten wie:
- Restrukturierungen
- Prozessoptimierungen
- Digitalisierungsinitiativen und ERP-Programmen
- Organisationsentwicklungen
Auf einen Blick
Interim Professionals starten innerhalb weniger Tage und stabilisieren das Tagesgeschäft.
Unternehmensberatung benötigt Vorlauf für Analyse, Projektdefinition und Teamaufbau.
Interim Management wirkt unmittelbar, Beratung strukturiert langfristige Entscheidungen.
Die Kosten für Interim Management und Unternehmensberatung im Vergleich
Wenn CFOs und HR-Verantwortliche über Unterstützung von außen nachdenken, lautet eine der ersten Fragen fast immer: Was kostet uns das – und was bekommen wir dafür? Ein reiner Blick auf den Tagessatz von Interim Professionals oder auf die Kosten für eine Unternehmensberatung greift jedoch zu kurz. Entscheidend ist, wie Vergütungsmodelle funktionieren, welche versteckten Kosten entstehen und wer am Ende tatsächlich Verantwortung für Ergebnisse übernimmt.
Interim Manager: Tagessatz
Im Interim Management arbeiten Unternehmen in der Regel mit Tagessätzen. Der Tagessatz eines Interim Managers hängt von der Funktion, dem Verantwortungsumfang, der Branche und der Komplexität des Mandats ab. Hinzu kommen Laufzeit und Auslastung: Vollzeitmandate in kritischen Phasen unterscheiden sich von teilweisen Einsätzen, bei denen ein Interim Professional etwa zwei bis drei Tage pro Woche arbeitet.
Wichtig ist hier weniger der individuelle Tagessatz als die Logik dahinter:
- Das Unternehmen zahlt für eine klar definierte Rolle mit operativer Verantwortung.
- Die Kosten sind transparent planbar und enden mit dem Mandat.
- Sozialabgaben, Arbeitgeberrisiken und langfristige Verpflichtungen entfallen.
- Interim Professionals haben keine Ansprüche auf Urlaub oder Weihnachtsgeld.
Wer die Kosten für Interim Management eruiert, sollte also einerseits immer mitdenken, welche internen Alternativen realistisch verfügbar sind. Andererseits ist die Frage zu beantworten, wie viel es das Unternehmen kosten würde, wenn eine Schlüsselposition unbesetzt bliebe oder ein Projekt weiter ins Stocken geriete.
Gerade im Mittelstand kann eine nicht besetzte Führungsposition oder ein zäh laufendes Transformationsprojekt deutlich teurer werden als ein scheinbar hoher Tagessatz.
2024 lag der durchschnittliche Tagessatz für Interim Management laut AIMP bei knapp 1.340 Euro.
Quelle: AIMP Marktstudie DACH 2024/25; Association auf Interim Management Professionals; Wiesbaden; https://www.aimp.de/wp-content/uploads/2025/05/AIMP-Marktstudie-2025_AIMP-Version.pdf
Vergütungsmodelle in der Unternehmensberatung
Bei der Unternehmensberatung dominieren andere Modelle: Projektpauschalen, Phasenhonorare oder Retainer-Modelle. Häufig wird ein Team mit unterschiedlichen Senioritätsstufen eingesetzt – von Junior über Projektleitung bis hin zu Partnerniveau. Während ein Junior-Berater laut BDU-Studie „Honorare im Consulting 2025” einen Tagessatz von rund 1.350 Euro hat, kostet ein Partner durchschnittlich 2.550 Euro am Tag (Quelle: Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V.). Für CFOs bedeutet das:
- Die Kosten für die Unternehmensberatung ergeben sich aus Projektumfang, Laufzeit und Teamgröße.
- Analysen, Workshops, Strategiepapiere und Präsentationen sind klar definiert.
- Die Verantwortung für die operative Umsetzung liegt in vielen Fällen weiterhin im Unternehmen.
Eine Unternehmensberatung ist wirtschaftlich sinnvoll, wenn vor allem Analyse, Strategie und strukturiertes Vorgehen gefragt sind – und intern ausreichend Kapazität vorhanden ist, um die Empfehlungen später eigenständig umzusetzen.
Auf einen Blick
Interim Management basiert auf Tagessätzen mit klarer operativer Verantwortung.
Unternehmensberatung arbeitet mit Projekt- oder Phasenhonoraren und liefert konzeptionelle Leistungen.
Entscheidend sind nicht die Tagessätze, sondern Verantwortung, Zeitfaktor und wirtschaftlicher Gesamtnutzen.
Interim Management vs. Unternehmensberatung: Nutzen und ROI realistisch bewerten
Am Ende geht es beim Vergleich von Interim Management und Beratung zumeist um zwei zentrale Fragen:
- Welche Ergebnisse braucht das Unternehmen zu welchem Zeitpunkt?
Wenn schnelle Stabilisierung, Entscheidungskraft und Umsetzung gefragt sind, spricht vieles für Interim Management mit klarer Ergebnisverantwortung. Wenn es vor allem um Markteinschätzung, Strategieentwicklung oder Organisationsdesign geht, ist eine Unternehmensberatung das passende Instrument. - Wer trägt die Verantwortung, falls etwas schief geht?
Ein Interim Professional steht mit seinem Namen für die Umsetzung ein und übernimmt Verantwortung im operativen Geschäft. Eine Beratung verantwortet Qualität von Analyse und Konzept – nicht aber die täglichen Entscheidungen im Unternehmen.
Wer diese Fragen sauber beantwortet, trifft keine Entscheidung mehr nur über „Tagessatz für Interim Manager“ oder „Kosten der Unternehmensberatung“, sondern über den wirtschaftlich sinnvollsten Ansatz für die eigene Situation.
Typische Anwendungsfälle: Unterschiede zwischen Interim Management und Unternehmensberatung
Unternehmen treffen selten aus dem Bauch heraus die Entscheidung zwischen Interim Management und Beratung. Ausschlaggebend sind konkrete Situationen, in denen entweder operative Verantwortung oder analytische Tiefe gefragt ist.
Wann ist Interim Management sinnvoll?
Interim Management entfaltet seine Stärke, wenn schnelle Stabilisierung, Führung und Umsetzung gefragt sind. Folgende Szenarien zeigen, warum Interim Professionals gerade im Mittelstand häufig die wirksamste Option sind:
Vakanzüberbrückung
- Herausforderung: Eine Schlüsselposition im Management wird kurzfristig vakant.
- Lösung: Interim Management ist sinnvoll, weil eine erfahrene Führungskraft sofort einspringt und operative Verantwortung übernimmt.
Krisenmanagement
- Herausforderung: Ein Unternehmen befindet sich in einer Krise, einer Sanierungsphase oder einem Turnaround.
- Lösung: Interim Management in der Krise sorgt dafür, dass Entscheidungen schnell getroffen, Prozesse stabilisiert und Maßnahmen konsequent umgesetzt werden.
Transformation
- Herausforderung: Ein kritisches Transformationsprojekt droht zu scheitern – zum Beispiel eine ERP-Einführung, ein Carve-out, eine Standortschließung oder der Aufbau eines neuen Standorts.
- Lösung: Interim Transformation Management schafft Klarheit, priorisiert Maßnahmen und führt Teams mithilfe eines professionellen Change Managements durch komplexe Veränderungsphasen.
Business Development
- Herausforderung: Ein Bereich muss kurzfristig wachsen oder skalieren – etwa in Produktion, Vertrieb oder Service –, doch intern fehlen Kapazitäten oder Führungserfahrung.
- Lösung: Interim Management ist sinnvoll, weil eine externe Führungskraft Strukturen schafft, Teams stärkt und Wachstum kontrolliert steuert.
In all diesen Fällen geht es darum, Verantwortung zu übernehmen, Maßnahmen umzusetzen und Wirkung im Tagesgeschäft zu erzielen – typische Einsatzbereiche, in denen Interim Professionals Ergebnisse liefern, noch bevor ein Analyseprozess beginnen könnte.
Wann ist Unternehmensberatung sinnvoll?
Unternehmensberatung ist besonders sinnvoll, wenn Firmen Orientierung, analytische Tiefe und einen strukturierten Blick von außen benötigen. Das gilt vor allem bei Markt- und Wettbewerbsanalysen, bei der Entwicklung neuer Strategien, Geschäftsmodellen oder Pricing-Ansätzen sowie beim Bedarf an Benchmarks und Best Practices. Beratungen liefern in diesen Situationen klare Daten, Vergleiche und methodisch fundierte Konzepte, die als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen. Im Fokus steht dabei weniger das operative Tagesgeschäft, sondern die konzeptionelle Vorbereitung auf zukünftige Entwicklungen und richtungsweisende Entscheidungen.
Auf einen Blick
Interim Management ist sinnvoll, wenn Verantwortung, Geschwindigkeit und Umsetzung entscheidend sind.
Unternehmensberatung ist sinnvoll, wenn Analyse, Strategieentwicklung und externe Orientierung benötigt werden.
Entscheidungsleitfaden: Mit fünf Fragen zur passenden Lösung
Wenn Unternehmen zwischen Interim Management und Unternehmensberatung wählen, helfen fachliche Kriterien dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die folgende Checkliste ist dabei eine wertvolle Hilfe.
Brauchen wir Analysen oder Umsetzung – oder beides?
Wenn analytische Tiefe und Marktkenntnis im Vordergrund stehen, spricht vieles für Beratung. Wenn jedoch Entscheidungen, Führung und Umsetzung gefragt sind, bietet Interim Management klare Vorteile.
Muss jemand im Unternehmen Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen?
Interim Professionals tragen operative Verantwortung und treffen Entscheidungen im Tagesgeschäft. Beratungen liefern Empfehlungen – die Entscheidung liegt beim Unternehmen.
Wie kritisch ist der Zeitfaktor?
Bei akuten Situationen, wie etwa Vakanz, Krise oder Projektstillstand, ist Interim Management meist die deutlich schnellere Lösung. Strategische Fragestellungen lassen mehr Zeit für Beratungsprojekte.
Welche internen Ressourcen können wir bereitstellen?
Wenn Mitarbeitende stark ausgelastet sind, kann eine Beratung ins Leere laufen, weil niemand die Umsetzung übernimmt. Interim Professionals entlasten direkt im operativen Geschäft.
Welche Risiken möchten wir reduzieren?
Mit Interim Management lassen sich vor allem Umsetzungs- und Führungsrisiken minimieren. Unternehmensberatung hingegen reduziert Analyse- und Entscheidungsrisiken.
Aus dieser Entscheidungshilfe wird schnell klar: In vielen praktischen Fällen – besonders, wenn Verantwortung, Geschwindigkeit und Umsetzung entscheidend sind – ist Interim Management der pragmatische und wirtschaftliche Weg. Damit Unternehmen die passende Lösung finden, unterstützen spezialisierte Interim Management Provider bei der Auswahl geprüfter, erfahrener Interim Professionals. Der Fokus liegt dabei nicht auf „Interim um jeden Preis“, sondern auf einer passgenauen Besetzung, die zur jeweiligen Herausforderung des Unternehmens passt.
Interim Management mit der Deutschen Interim AG
Die Deutsche Interim AG gehört zu den führenden Anbietern für professionelles Interim Management im deutschsprachigen Raum. Wir unterstützen mittelständische Unternehmen mit ausgewählten, geprüften Interim Managerinnen und Managern, die kurzfristig Verantwortung übernehmen und die gewünschten Ergebnisse liefern. Mit unserer strukturierten Interim-Manager-Vermittlung sind wir ein vertrauenswürdiger Solution Provider für die deutsche Wirtschaft.
FAQ: Interim Management vs. Unternehmensberatung
Was macht ein Interim Manager?
Ein Interim Manager übernimmt zeitlich befristet eine Fach- oder Führungsaufgabe mit voller Ergebnis- und oft Personalverantwortung. Er oder sie trifft Entscheidungen im Tagesgeschäft, stabilisiert Prozesse und setzt Maßnahmen konsequent um – zum Beispiel in Krisen, Transformationen oder bei Vakanzen.
Was macht eine Unternehmensberatung?
Eine Unternehmensberatung analysiert Märkte, Organisation sowie Prozesse und entwickelt Strategien, Konzepte und Empfehlungen. Sie liefert Struktur, Benchmarks und Entscheidungsgrundlagen, übernimmt aber in der Regel keine operative Linien- oder Umsetzungsverantwortung.
Was kostet Interim Management?
Interim Management wird meist über Tagessätze vergütet, deren Höhe von Funktion, Verantwortung, Branche und Mandatsdauer abhängt. Das Unternehmen zahlt nur für die tatsächliche Einsatzzeit, ohne langfristige Personalnebenkosten.
Wie hoch ist der Interim-Manager-Tagessatz?
Der Tagessatz eines Interim Managers liegt typischerweise im vierstelligen Bereich pro Tag. Laut AIMP-Marktstudie 2024/25 beträgt der durchschnittliche Interim-Management-Tagessatz im DACH-Raum rund 1.340 Euro.
Was kostet eine Unternehmensberatung im Mittelstand?
Die Kosten einer Unternehmensberatung im Mittelstand ergeben sich aus Projektumfang, Laufzeit und Teamzuschnitt. Tagessätze liegen – je nach Seniorität – laut BDU-Studie „Honorare im Consulting 2025“ grob zwischen gut 1.000 und über 2.500 Euro pro Tag, meist gebündelt in Projekt- oder Phasenhonoraren.
Wann ist Interim Management sinnvoll?
Interim Management ist sinnvoll, wenn schnelle Stabilisierung, Führung und Umsetzung gefragt sind – etwa bei Vakanzen in Schlüsselpositionen, Krisen, Turnaround-Situationen, stockenden Transformationsprojekten oder schnellem Skalierungsbedarf in Bereichen wie Produktion, Vertrieb oder Service.
Wann ist Unternehmensberatung sinnvoll?
Eine Unternehmensberatung ist sinnvoll, wenn Unternehmen analytische Tiefe, Markt- und Wettbewerbsanalysen, neue Strategien oder belastbare Benchmarks benötigen. Im Fokus stehen dann Analyse, Konzeption und langfristige Ausrichtung – weniger die operative Umsetzung im Tagesgeschäft.
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