
Tipps für erfolgreiches Talentmanagement

In der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts sollten Unternehmen das Talent in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns stellen. Doch Talentmanagement ist nicht in erster Linie eine administrative oder organisationale Aufgabe, sondern eine Frage der Kultur- und Werthaltung. Damit unterscheidet sich der umfassende Ansatz des Talentmanagements diametral von früheren Bestrebungen, mit denen Firmen Nachwuchskräfte für bestimmte Positionen identifiziert und gefördert haben. Und er bestimmt die Art und Weise der Implementierung. Wir haben für Sie fünf Tipps für erfolgreiches Talentmanagement zusammengetragen.
Tipp 1: Erarbeiten Sie eine Strategie für das Talentmanagement.
Ziel des Talentmanagements (TM) ist es, erfolgskritische Positionen rechtzeitig mit passenden Fachkräften zu besetzen. Um proaktiv tätig werden zu können, brauchen Sie unbedingt eine Talentstrategie. Es steht für Engagement und Ernsthaftigkeit des Projekts, wenn die Unternehmensleitung das Thema auf die strategische Agenda setzt.
Um welche Schlüsselpositionen und welche kritischen Führungspositionen geht es mittel- und langfristig? Diese Frage bildet den Ausgangspunkt der Talentmanagement-Strategie. Andernfalls entwickeln Sie am Unternehmensbedarf vorbei. Das ist teuer, bringt wenig und frustriert Ihre Mitarbeitenden.
Welche Fähigkeiten müssen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in fünf Jahren einbringen können? Welche Kompetenzen gibt es weder in Ihrem Unternehmen noch am Markt? Wie können Sie diese Fähigkeiten entwickeln? Ein zielgerichtetes Talentmanagement bearbeitet diese Aufgabe systematisch.
Ziele und Instrumente für das Talentmanagement festlegen
Workshops oder Arbeitsgruppen der Führungskräfte mit dem Talentmanager sind in aller Regel sehr gut geeignet, um den Talentmanagementauftrag zu konkretisieren und geeignete Schritte auf dem Weg zum Ziel zu identifizieren. Formulieren Sie idealerweise eine ergebnisorientierte Zielsetzung bis zu einem Zeitpunkt X, wie beispielsweise:
- Alle Schlüsselpositionen lassen sich zu 100 Prozent aus eigenen Reihen oder extern besetzen.
- Die Fluktuation von Fachkräften aufgrund fehlender Entwicklungsmaßnahmen ist um Y Prozent geringer als im Durchschnitt der letzten drei oder fünf Jahre.
- Das Unternehmen erhält erkennbar mehr qualitativ hochwertige Bewerbungen als im Durchschnitt der letzten drei oder fünf Jahre.
Wenn die Ziele feststehen, ist zu entscheiden, wie der Auswahlprozess verlaufen soll und welche Instrumente (Auswahlgespräche, Potenzialanalysen, Tests, situative Verfahren etc.) dabei zum Einsatz kommen sollen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte das Talentmanagementprogramm über Mitarbeiterversammlungen bekannt gemacht werden. Detaillierte Informationen lassen sich zum Beispiel über das Intranet oder per E-Mail verbreiten.
Tipp 2: Sichern Sie sich das Commitment Ihrer Führungskräfte.
Ohne das Commitment Ihrer Führungskräfte ist das Talentmanagement schon gescheitert, bevor Sie damit begonnen haben. Der HR-Support ist wichtig, doch de facto wird die wichtigste Arbeit der Talententwicklung in den Linien geleistet – von den Führungskräften. Können Sie auf die Führungskräfte zählen? Gelingt es Ihnen, den Sinn des Talentmanagements zu vermitteln?
Der HR-Bereich muss als Leader vorangehen. Er muss die Führungskräfte dafür gewinnen, ein nachhaltiges Talentmanagement einzuführen, und die Führungskräfte von Betroffenen zu Beteiligten machen. Da der Prozess einiges an Ressourcen bindet, ist es ratsam, HR-seitig einen hauptverantwortlichen Mitarbeitenden als Talentmanager (intern oder extern) zu beauftragen. Dessen Tätigkeit erfordert Kreativität, Know-how, Durchsetzungsvermögen und ein entsprechendes Budget.
Die konkrete Umsetzung ist Aufgabe der Führungskräfte. Dafür sollte der HR-Bereich klare Kriterien definieren, wie Leistungen, Fähigkeiten, Potenzial und Entwicklungsfähigkeit eines Mitarbeiters zu bewerten sind.
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Tipp 3: Konzentrieren Sie sich im Talentmanagement nicht nur auf „High Potentials“.
Wenn Sie Ihr Talentmanagement nur auf „High Potentials“ beschränken, laufen Sie Gefahr, dass Ihnen die Motivation der stillen Leistungsträger im großen Mittelfeld wegbricht. Aus einer inneren Kündigung wird dann schnell eine faktische Kündigung.
So zielgerichtet Sie Ihr Talentmanagement auf Top-Positionen ausrichten müssen (Effektivität), so breit sollten Sie es im Hinblick auf die allgemeine Entwicklung der Fähigkeiten aufstellen – damit sich der Rest der Belegschaft durch das Talentmanagement nicht entkoppelt und diskriminiert fühlt. Das „breite“ Talentmanagement hat aber einen noch viel entscheidenderen Vorteil: Sie finden in Ihrer Belegschaft die „Hidden Talents“, die Sie zu Champions entwickeln können.
Tipp 4: Bringen Sie klare Prozesse und Regelmäßigkeit ins Talentmanagement.
Talentmanagement braucht Rhythmus. Nur, wenn Sie regelmäßig (mindestens einmal im Jahr) mit den Führungskräften auf die benötigten Fähigkeiten der Zukunft und auf Ihre aktuellen Mitarbeitenden schauen, erhalten Sie Input für wichtige Entwicklungsmaßnahmen. Lassen Sie nicht zu, dass operativer Druck den strategischen Blick verstellt: „Frau Müller hat gekündigt, wir brauchen da dringend eine Lösung“ darf nicht das Meeting kapern, mit dem Sie die Zukunft des Unternehmens sichern wollen.
Regelmäßige Talentmanagement-Meetings müssen mit gut unterlegten, einfachen Prozessen versorgt werden. Dazu gehören Leitfragen zum Unternehmensbedarf, die vorab an die Führungskräfte versandt werden. Und Rückläufe aus den Jahresgesprächen mit den Mitarbeitenden, die ihr Interesse an einer Entwicklung bekundeten.
Tipp 5: Beginnen Sie mit einem Pilotprojekt.
Betreten Sie mit Talentmanagement in Ihrem Unternehmen Neuland? Dann beginnen Sie in einer Abteilung mit einem Pilotprojekt. Suchen Sie nach kooperativen Führungskräften, die gemeinsam mit Human Resources neue Wege gehen möchten. Der Pilot wird Ihnen dabei helfen, mögliche Stolpersteine beim großen Rollout auf das ganze Unternehmen zu umgehen.
HR Interim Manager für Talentmanagement
Talentmanagement setzt Kompetenzen voraus – und braucht Ressourcen, die im HR-Alltag oft nicht vorhanden sind. Hier kommen HR Interim Manager ins Spiel. Ob Sie einen Talentmanagement-Piloten aufsetzen wollen oder das Potenzial der Talente in der Belegschaft erfassen wollen: Externe Experten für Talentmanagement sind eine effiziente Lösung – und Ihr Sparringspartner für Ihr ganz persönliches Entwicklungsprogramm gegen die Personalnot von morgen. Rufen Sie uns einfach an.
