
di-Trendbarometer: Leichter Rückgang bei Anzahl der Anfragen

Wie entwickelt sich der Markt für Interim Managerinnen und Manager? Beim Jahresforum des Arbeitskreises der Interim Management Provider (AIMP) Ende April habe ich die Stimmung als nahezu euphorisch wahrgenommen. Ich will kein Wasser in den Wein gießen: Aber ein bisschen skeptisch bin ich schon. Lesen Sie die Zusammenfassung der Ergebnisse des di-Trendbarometers Mai 2023.
„Wie viele Anfragen haben Sie in den vergangenen drei Monaten erhalten?“
Um es vorwegzunehmen: Die Markteinschätzung der Interim Managerinnen und Manager, die am di-Trendbarometer Mai 2023 teilgenommen haben, ist nicht einheitlich. Natürlich gibt es – wie immer – Unschärfen, weil die Einschätzungen individuell sind und auch in der Summe nicht repräsentativ.
In den vergangenen drei Monaten verzeichneten zwei Drittel der Trendbarometer-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zwischen einer und zehn Anfragen. Was nach einem erfreulichen Wert klingt, relativiert sich im Monatsvergleich. In der Gruppe mit einer bis fünf Anfragen ist im Vergleich mit den beiden Vormonaten ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Gleichzeitig ist der Anteil der Interim Managerinnen und Manager ohne Mandatsanfrage von sieben Prozent im März auf nunmehr elf Prozent gestiegen. Einen leichten Zuwachs gibt es beim Anteil der Teilnehmenden, die mehr als elf Anfragen pro Quartal erhalten haben.
Aus meiner Sicht spricht das dafür, dass sich der Markt eher uneinheitlich bewegt: Einige profitieren, für andere verschlechtert sich die Marktsituation. Ich gehe nicht von einer Abwärtsbewegung aus, aber ich sehe Anzeichen einer Seitwärtsbewegung oder Stagnation.
„Wie zufrieden Sie sind mit der Auslastung Ihrer Kapazitäten?“
Im di-Trendbarometer fragen wir regelmäßig nach der Auslastung der Interim Managerinnen und Manager. Im vergangenen Quartal konnten 44 Prozent der Befragten mehr als 80 Prozent ihrer Kapazität verkaufen. Etwas mehr als ein Viertel (27 Prozent) verkaufte weniger als 20 Prozent. Aus meiner Sicht beachtenswert: Bei den gut ausgelasteten Teilnehmenden ist die Tendenz rückläufig – und der Anteil der schlecht Ausgelasteten steigt.
Ich möchte noch einmal betonen, dass es sich bei den bislang beschriebenen Zahlen um Trends handelt, die auf einer Umfrage bei etwa 140 Interim Managerinnen und Managern aus dem di-Pool beruhen. Ich erkenne keine Krise auf dem Interim-Markt – zumal der Markt sich auf einem hohen Niveau bewegt.
Im di-Trendbarometer vom März waren 79 Prozent der Teilnehmenden zufrieden oder sehr zufrieden mit der Entscheidung, im Interim Management zu arbeiten. Dieser Anteil ist in der aktuellen Umfrage deutlich zurückgegangen: auf 67 Prozent (sehr zufrieden: 45, zufrieden: 22). Die neutralen Bewertungen steigen von 14 auf 24 Prozent. Obwohl der Anteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ohne Mandatsanfrage um mehr als 50 Prozent gestiegen ist: Der Anteil der Unzufriedenen hat sich von März bis Mai kaum verändert (von 7 auf 8 Prozent).
„Wie blicken Sie auf die Auslastung in den nächsten drei Monaten?”
Trotz des Rückgangs bei der Zufriedenheit mit der Entscheidung für das Interim Management: Die Teilnehmenden des di-Trendbarometers blicken in der Mehrzahl optimistisch auf die kommenden drei Monate. Nahezu unverändert ist die Hälfte (50 Prozent) sehr zufrieden oder zufrieden mit dem Ausblick (März: 47). Gut ein Drittel (35 Prozent) schätzt die Aussichten neutral ein. Der Anteil der Unzufriedenen liegt in der aktuellen Erhebung bei 14 Prozent (März: 17 Prozent)
