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„Flexible Arbeitsmodelle sind eine Chance für Frauen im Interim Management“

von Joyce Darkoh am
Kristina Willi sieht viele Chancen für junge Interim Managerinnen.

In der nun bereits vierten Folge unserer Interviewreihe „Frauen im Interim Management“ möchten wir Ihnen Kristina Willi vorstellen. Die in der Schweiz ansässige Interim Managerin ist sich sicher: Im Zuge der fortschreitenden Diversifizierung der Arbeitswelt gewinnt Interim Management zunehmend an Bedeutung. Diese veränderte Einstellung und die steigende Nachfrage nach temporären Fachkräften nutzt Kristina Willi als Chance, ihre eigene Karriere mit den Anforderungen des Familienlebens zu vereinbaren. Im Interview mit Marlise Stauffer, Geschäftsführerin der Swiss Interim GmbH, erörtert sie die Bedeutung flexibler Arbeitsmodelle sowohl für Mütter als auch für KMUs und beleuchtet die Möglichkeiten für junge Frauen im Interim Management.

Frau Willi, können Sie uns zu Beginn etwas über Ihren beruflichen Werdegang erzählen?

Kristina Willi: Mit 34 Jahren und als Mutter von zwei Kindern arbeite ich rund drei Tage pro Woche. Mein akademischer Hintergrund liegt im Finance-Bereich: Ich habe an der Universität Bern meinen Masterabschluss gemacht. Beruflich gestartet bin im Controlling. Doch bald wechselte ich ins Accounting, um meine Kenntnisse zu vertiefen. Diese Erfahrungen ermöglichten es mir, eine umfassende Expertise im Finanzbereich zu entwickeln. Das ist insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) von Vorteil, da ich sowohl Controlling als auch Accounting abdecken kann. Bevor ich ins Interim Management einstieg, hatte ich mehrere Führungspositionen inne, bei denen ich Mitarbeitende in verschiedenen Sprachregionen der Schweiz führte, darunter im Tessin und in Lausanne.

Das ist bemerkenswert. Wie lange sind Sie schon im Interim Management tätig und wie viele Mandate haben Sie bisher erfolgreich abgeschlossen?

KW: Seit etwa zwei Jahren bin ich im Interim Management aktiv. In dieser Zeit habe ich drei Mandate übernommen, die alle über sechs Monate gedauert und sich zum Teil überschnitten haben. Daneben habe ich in zwei kleineren Projekten gearbeitet. Zudem unterstützte ich ein paar weitere Unternehmen auf längerfristiger Basis, ad hoc sowie stundenweise. Diese Vielfalt an Erfahrungen zeigt, wie geschätzt meine Arbeit ist und wie facettenreich das Feld des Interim Managements sein kann.

Absolut. Wie sehen Sie die Entwicklung von Interim Management in der Schweiz?

KW: Interim Management hat in der Schweiz erst spät an Bedeutung gewonnen. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Unternehmen erkennen zunehmend den Wert externer Fachkräfte, insbesondere für die Überbrückung von Vakanzen oder bei speziellen Projektanforderungen. Ein interessanter Aspekt ist dabei der Trend zu Teilzeitarbeit und Job-Sharing. Zweiteres bedeutet, dass es mehrere Verantwortliche für eine bestimmte Aufgabe gibt. Diese Arbeitsmodelle sind vor allem nach der Elternzeit beliebt, was wiederum die Nachfrage nach Interim Managern erhöht. Da die Frauen vermehrt in ihre alte Funktion zurückkehren, suchen Unternehmen immer mehr eine externe Unterstützung zur Überbrückung.

Das ist ein gutes Stichwort: Welche Rolle spielt Teilzeitarbeit im Interim Management?

KW: Teilzeitarbeit wird immer wichtiger. Ich selbst arbeite in Teilzeit und sehe, dass dies keineswegs ein Hindernis für eine erfolgreiche Karriere im Interim Management darstellt. Viele Unternehmen sind mittlerweile offen dafür, Mandate auf Teilzeitbasis zu vergeben. Sie erkennen, dass Interim Manager sehr effizient und produktiv arbeiten. Dieser Trend ermöglicht es Frauen, nach der Mutterschaftskarenz auf hohem Niveau zurückzukehren, ohne dass sie sich mit Positionen zufriedengeben müssen, für die sie eindeutig überqualifiziert sind.

Die Chancen für jüngere Interim Managerinnen stehen also gut?

KW: Es gibt definitiv einen Trend zu jüngeren Interim Managerinnen. Früher war das Feld von Personen dominiert, die ihre Karrieren weitestgehend hinter sich hatten und im C-Level-Bereich tätig waren. Heute werden auch im mittleren Management vermehrt Interim Managerinnen und Manager gesucht. Dies öffnet die Tür für jüngere Talente, die nicht nur strategische, sondern auch operative Fähigkeiten einbringen. Zweiteres ist besonders in KMUs gefragt. In diesem Umfeld werden eine Hands-on-Mentalität und praktisches Wissen sehr geschätzt. Ich selbst habe festgestellt, dass insbesondere meine operativen Fähigkeiten mir geholfen haben, erfolgreich zu sein.

Zum Abschluss: Was raten Sie Frauen, die ins Interim Management einsteigen möchten?

KW: Es ist wichtig, sich seiner eigenen Stärken bewusst zu sein und diese gezielt im Interim Management einzusetzen. Networking und ein proaktives Vorgehen sind entscheidend. Außerdem können Provider eine wertvolle Unterstützung sein – vor allem für diejenigen, die vielleicht weniger Erfahrung damit haben, ihre eigenen Dienstleistungen zu verkaufen. Mein Weg hat gezeigt, dass Mut und die Bereitschaft, sich neuen Herausforderungen zu stellen, für den Erfolg im Interim Management von zentraler Bedeutung sind.

Frau Willi, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch und weiterhin viel Erfolg!


Sie sind als Interim Managerin tätig und möchten Ihre Erfahrungen und Einsichten weitergeben? Die Deutsche Interim AG lädt Sie ein, an der Interviewreihe „Frauen im Interim Management“ teilzunehmen. Sie erhalten die Möglichkeit, Ihre berufliche Perspektive, Erfahrung und fundierten Tipps in einem persönlichen Interview mit der di-Community zu teilen. So tragen Sie dazu bei, die unternehmerische Wahrnehmung und Sensibilität für dieses zentrale Thema zu erhöhen.

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Joyce Darkoh ist Expertin für Social Media

Joyce Darkoh

Expertin für Social Media

Als Sozialpsychologin und Gründerin einer Anzugmarke, welche die Persönlichkeit ihrer Träger betont, hat Joyce Darkoh ihre Leidenschaft für Mode und Marketing zum Beruf gemacht. Ihre Passion ist das Personal Branding via Social Media. Dank ihrer Begeisterung für Storytelling und ihres sozialpsychologischen Hintergrunds erzählt sie auf LinkedIn spannende und inspirierende Geschichten aus Perspektive von Tilo Ferrari und Deutscher Interim AG.

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